Kinderwunschbehandlungen
Unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Frauen (bzw. Paare) eine mehr oder weniger starke psychische Belastung.

Ein klärendes Gespräch und der Beginn einfacher diagnostischer und therapeutischer Regimes sind die ersten Schritte zum Wunschkind.

Diese Regimes sind im Folgenden kurz angeführt und können zum Großteil in der Ordination durchgeführt werden:

  • Jede Kinderwunschbehandlung sollte mit einer normalen gynäkologischen Anamnese und Untersuchung beginnen.
  • Die Bestimmung eines Hormonstatus zum richtigen Zeitpunkt während des Menstruationszyklus, die Abklärung möglicher Scheideninfektionen sowie die Durchführung eines Spermiogramms stehen am Beginn jeder Therapie.
  • Zur Feststellung einer normalen Eierstockfunktion – d.h. einer entsprechenden Entwicklung eines Eibläschens (Follikel) – stehen der Ultraschall, ein Bluttest sowie diverse Harntests zur Verfügung.
  • Bei normaler Spermienqualität sollte der Verkehr dann zum optimalen Zeitpunkt (vor dem erwarteten Eisprung) stattfinden.
Ein weiterführender diagnostischer Schritt ist die Überprüfung der Eileiter (Tuben). Diese paarig angelegten Organe sind für den Transport der Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter verantwortlich. Auch findet die Befruchtung der Eizelle im Eileiter statt. Die ungehinderte Passage zumindest eines Eilleiters ist für das Eintreten einer Schwangerschaft unerlässlich.

Zur Durchgängigkeitsprüfung der Eilleiter stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Das Eileiterröntgen / Hysterosalpingographie (HSG)
    Mittels eines dünnen Katheters wird ein Röntgenkontrastmittel über die Gebärmutterhöhle in beide Eileiter gespritzt. Am Röntgenschirm stellen sich die Eileiter als schlanke Gebilde dar. Ein Austritt des Röntgenkontrastmittels in die freie Bauchhöhle beweist die Durchgängigkeit der Eileiter.
    Diese Untersuchung ist weitgehend schmerzfrei und wird ambulant im Spital oder beim Radiologen durchgeführt.
  • Die Bauchspiegelung / Laparoskopie (LSK)
    Im Rahmen einer Bauchspiegelung ist die genaue Beurteilung von Eierstöcken, Eileitern und der Gebärmutter möglich. Die Funktion der Eileiter wird mittels Farbstoff geprüft, bestehende Verschlüsse können in vielen Fällen beseitigt werden. Für diese Untersuchungsmethode ist eine Vollnarkose und damit ein Spitalsaufenthalt erforderlich. Dieser beschränkt sich jedoch auf 2 bis 3 Tage.
Die verminderte Funktion der Eierstöcke kann ein weiterer Grund für den unerfüllten Kinderwunsch sein. Durch Tabletten oder Injektionen kann eine Stimulation der Eizellreifung erzielt werden. Dieses Vorgehen erfordert regelmäßige Kontrollen in der Ordination, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Bei verschlossenen oder fehlenden Eileitern, bei schlechter Spermienqualität oder anderen unklaren Gründen der Sterilität, besteht immer noch die Möglichkeit eines Retortenbabys (IVF). Diese Methode wird nur in speziellen Zentren durchgeführt.