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Mag. Dagmar Zorzi |
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Unerfüllter Kinderwunsch ist für viele Frauen (bzw. Paare) eine mehr oder weniger starke psychische Belastung. Ein klärendes Gespräch und der Beginn einfacher diagnostischer und therapeutischer Regimes sind die ersten Schritte zum Wunschkind.
Diese Regimes sind im Folgenden kurz angeführt und können zum Großteil in der Ordination durchgeführt werden:
- Jede Kinderwunschbehandlung sollte mit einer normalen gynäkologischen Anamnese und Untersuchung beginnen.
- Die Bestimmung eines Hormonstatus zum richtigen Zeitpunkt während des Menstruationszyklus, die Abklärung möglicher Scheideninfektionen, sowie die Durchführung eines Spermiogramms stehen am Beginn jeder Therapie.
- Zur Feststellung einer normalen Eierstockfunktion - d.h. einer entsprechenden Entwicklung eines Eibläschens (Follikel) - stehen der Ultraschall, ein Bluttest, sowie diverse Harntests zur Verfügung.
- Bei normaler Spermienqualität sollte der Verkehr dann zum optimalen Zeitpunkt (vor dem erwarteten Eisprung) stattfinden.
Ein weiterführender diagnostischer Schritt ist die Überprüfung der Eileiter (Tuben). Diese paarig angelegten Organe sind für den Transport der Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter verantwortlich. Auch findet die Befruchtung der Eizelle im Eileiter statt. Die ungehinderte Passage zumindest eines Eilleiters ist für das Eintreten einer Schwangerschaft unerlässlich.
Zur Durchgängigkeitsprüfung der Eilleiter stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: - Das Eileiterröntgen (Hysterosalpingographie HSG):
Mittels eines dünnen Katheters wird ein Röntgenkontrastmittel über die Gebärmutterhöhle in beide Eileiter gespritzt - am Röntgenschirm stellen sich die Eileiter als zarte wurmartige Gebilde dar. Ein Austritt des Röntgenkontrastmittels in die freie Bauchhöhle ist beweisend für die Durchgängigkeit der Eileiter.
Diese Untersuchung ist weitgehend schmerzfrei und wird ambulant im Spital oder beim Radiologen durchgeführt. - Die Bauchspiegelung LSK
Im Rahmen einer Bauchspiegelung wird die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft. Bestehende Verschlüsse der Eileiter können in vielen Fällen beseitigt werden, eine mögliche Ursache der Sterilität wird damit eliminiert.
Die genaue Beurteilung von Eierstöcken, Eileitern und der Gebärmutter sind mit dieser Methode ebenso möglich.
Allerdings ist hierfür eine Vollnarkose und damit ein Spitalsaufenthalt erforderlich. Dieser beschränkt sich jedoch auf
2 bis 3 Tage.
Die Darstellung der Eileiter mittels Ultraschall oder die Pertubation (Durchblasung) werden nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Die verminderte Funktion der Eierstöcke kann ein weiterer Grund für den unerfüllten Kinderwunsch sein:
Durch Tabletten oder Injektionen kann hier eine Stimulation der Eizellreifung erzielt werden. Diese Therapieregimes erfordern regelmäßige Kontrollen in der Ordination, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Bei verschlossenen oder fehlenden Eileitern, bei schlechter Spermienqualität oder anderen unklaren Gründen der Sterilität, besteht immer noch die Möglichkeit eines Retortenbabys (IVF). Diese Methode wird nur in speziellen Zentren durchgeführt.